Monatsbericht Nr. 11 – Juli 2014

Der Juli ist da und die Klausurphase der Schüler rückt immer näher. Ich habe meine letzten beiden Unterrichtsstunden und mache noch einige Bilder von und mit meinen Klassen.

Der Abschied fällt schwer, gar keine Frage. Nach meiner letzten Stunde war ich doch schon sehr traurig. Ich hatte zwar nicht so viel Unterricht wie erhofft, habe trotzdem das Beste daraus gemacht und bin immer hoch motiviert im Klassenraum erschienen.

Nach jeder Stunde haben mir die Schüler hinterher gerufen, ich solle doch bleiben. Aber gut, höhere Mächte wollten dies wohl nicht.

Die Trauer ist vorbei, denn jetzt beginnt ein weiterer aufregender Teil meines Freiwilligendienstes. 24 Tage durch China reisen. Was für ein Plan!

Über Dali bin ich mit dem Zug nach Kunming gefahren und dann weitere 37 Stunden in die Hauptstadt Chinas, nach Peking. 37 Stunden im Zug, hört sich ganz schön erschreckend an finde ich. In chinesischen Zügen gibt es drei Klassen. Den Hart-Seat, harte, sehr aufrechte Sitzbänke, den Hart-Sleeper, weiche Betten und den Soft-Sleeper, weiche Betten plus private Steckdose. Ich nehme den Hart-Sleeper. Sehr komfortabel genieße ich die Fahrt und lerne viele nette Menschen kennen.

In Peking angekommen erschlägt mich die Smog-Wolke. Die Luft in Peking ist viel schlimmer, als ich das jemals erwartet hätte. Man riecht die Verschmutzung förmlich und fühlt seine Lungen altern. Für die nächsten Tage habe ich mich bei einem Couchsurfer eingenistet. Couchsurfing heißt, dass irgendeine Person, für fremde Personen eine Couch/ ein Bett/ den Boden zur Verfügung stellt und diese Person dort dann kostenlos übernachten Darf.

Mein Gastgeber ist Thailänder und beherbergt noch vier weitere Reisende.

Am nächsten Tag erklimmen wir die chinesische Mauer, jedoch nicht den touristischen Teil sondern einen noch total unerschlossenen Part. Wir besteigen drei Berge und erreichen schließlich einen Wachturm der Mauer. Wir haben eine grandiose Aussicht über die Berge und den Smog unter uns.

Die nächsten Tage geht es zum Platz des himmlischen Friedens und zum Himmelstempel, wir gehen zum Fake-Markt und kaufen teure Markenuhren. Abends erkunden wir das Nachtleben Pekings.

Der nächste Halt meiner Reise ist Shanghai. Ich nehme den Highspeed-Train und erreiche schon nach fünf Stunden Fahrt die Metropole.

Shanghai ist ganz anders als Peking. Peking wirkt wie eine typische chinesische Stadt, Wohnbau-Siedlungen und unschöne Betongebäude prägen das Stadtbild. In Shanghai dagegen wird sehr auf die anschauliche Architektur der Stadt geachtet. Allem voran natürlich der Bund, die bekannte Sky-Line Shanghais. Überall wimmelt es von Touristen und als Typ bekommt man ständig merkwürdige Massage Angebote hinterher gerufen. „Hey mister, Lady massage, sexy massage, oil massage, naked massage, blowjob massage…?“

Weiter geht es nach Guilin. Es wird gesagt, die Landschaft Guilins sei die schönste unter dem Himmel. Diesem Zitat kann ich soweit zustimmen, wären da nicht diese tausend Touristen, die alles kaputt machen. Überall sind sie!!! In Guilin gibt es zwei Dinge zu viel. A Touristen und B Mücken, meine Beine sehen aus schrecklich und es juckt.

Ich mache eine Bambus-Boot Tour auf dem Li-Fluss und esse den typischen Guilin Bier-Fisch.

Ein paar Tage bleiben noch, davon mehr im nächsten Bericht.