17.02.14 Jinghong

Wir haben überlegt, wie wir von Jinghong wieder zurück nach Dali, zu unserem Ausgangsort unserer schönen Rundreise, gelangen werden. Zur Alternative standen ein 50 münitiger Inlandsflug oder eine 16 stündige Busfahrt. Die letzten Tage waren so entspannend und erholsam, dass wir uns diesen Stress nicht mehr antun wollten und uns für den Inlandflug entschieden haben. Fabian ist an diesem Vormittag zum Flughafen gefahren und hat für uns die Tickets gebucht, derweil haben seine Oma und ich uns am Peacock Lake in die Sonne gelegt.

Nachmittags haben wir uns gemeinsam die Manting Tempelanlage, mit angrenzendem botanischen Garten angesehen. Hier wurde eine Elefantenshow aufgeführt.

 

Abends haben wir uns eine der allabendlich stattfindenden“ Gemeinschafts – Tanzveranstaltungen“ angesehen. Auf einem großen Platz haben sich bestimmt 100 Personen, jung und alt, zu zarten chinesischen Klängen bewegt. Das Spektakel war sehr ergreifend. Es dauerte auch nicht lange und wir wurden aufgefordert mit zu machen. Wir haben aber lieber zugeschaut.

18.02.14 Jinghong

Ziel war es heute die Tempelanlage auf der anderen Flussseite zu besichtigen. Dies ist eine künstlich erbaute Anlage. Drumherum werden kleinere Hotelkomplexe hochgezogen, so dass nach Fertig-stellung ein kleines abgelegenes Dorf (Stadt) entsteht. Fragt sich, wer da Urlaub machen will, da es auf dieser Seite der Stadt sehr schmutzig ist und es viele Massagesalons mit Prostituierten gibt. Zurück wollten wir mit einem Tucktuck fahren, aber die Fahrer haben uns anscheinend nicht verstanden oder nicht verstehen wollen, so mussten wir den langen Weg über die Stadtbrücke wieder zu Fuß zurücklaufen.

19.02.14 Jinghong

Nachdem Fabian mal wieder die Kunst des Feilschens bewiesen hat, und einen annehmlichen Preis für eine Taxifahrt ausgehandelt hat, haben wir uns mit diesem auf den Weg in ein tolles Wildgehege ca. 30 Minuten außerhalb von Jinghong gemacht. Der Park heißt „Wild elphant valley“. Die frei herumlaufenden Elefanten haben wir leider nicht zu sehen bekommen, dafür gab es sehr schöne, große Schmetterlinge zu bestaunen. Das interessante war allerdings, dass sich der ca. 3 Kilometer lange, schöne Holzweg durch die komplette Anlage hoch oben zwischen den Baumwipfeln entlang schlängelte. Tief unter uns floss ein kleiner Bach. Wir kamen uns vor wie im Dschungel. Zwei Affen haben wir schließlich doch noch entdeckt. Vom höchsten Punkt der Anlage ging es dann ca. 20 Minuten mit einer Seilbahn wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo der Taxifahrer immer noch auf uns gewartet hat. Was ein angenehmer Service!!!

 

Es ist schon bemerkenswert, dass die kleinen Einheimischen häufig  Fotos mit oder auch nur von Fabian machen wollen. Mit Händen und Füßen bestaunen sie immer wieder seine Größe. Vor allem die Mädchen kichern gern und stellen sich heimlich hinter ihn, um den Größenunterschied noch besser zu erkennen. Ich denke, Fabian genießt auch ein Stück weit diese Aufmerksamkeit, es ist ihm zumindest nicht unangenehm.

 

 

In Jinghong herrscht ein extremer Straßenverkehr. Massen von Autos wie auch Mopeds. Teils sitzen sie zu viert auf dem Moped. Für die Kinder gibt es noch nicht einmal separate Kindersitze. Sie müssen sich mit ihren kurzen Armen bei den Erwachsenen festhalten, damit sie nicht runterfallen, was nicht selten passiert. Es gibt zwar vereinzelt Ampelanlagen, aber um die schert sich scheinbar keiner so wirklich. Auch gibt es kein rechts vor links. Wenn man als Fußgänger die Straße queren möchte, dann geht man am besten den Einheimischen hinterher und hofft, dass man nicht überfahren wird. Es wird unentwegt gehupt. Dies scheint aber in allen großen Städten dieses Landes der Fall zu sein. Sehr gewöhnungsbedürftig und vor allem nicht ganz ungefährlich.

20.02.14 Dali

Um 9.50 Uhr Abflug von Jinghong nach Dali. Ankunft 11 Uhr. Temperatursturz von über 30 Grad auf höchstens noch 20 Grad. Wir beziehen wieder das gleiche Hostel wie vor 2,5 Wochen. Die Hostel-besitzerin erkennt uns gleich wieder und erkundigt sich, was wir in den letzten beiden Wochen erlebt und welche Städte wir bereist haben. Sie spricht ausgesprochen gut englisch.

 

Hier haben wir für die letzten beiden Tage nochmal ein schönes Zimmer erwischt. Zum Glück wieder mit elektrischem Unterbett ausgestattet, was hier nachts auch wieder von Nöten war. Nachmittags machen wir nochmals einen Spaziergang durch die schöne, überschaubare Altstadt bei herrlichem Sonnenschein. Die Menschenmassen und vielen Verkaufsstände von vor zwei Wochen sind ver-schwunden. Es ist wieder Ruhe eingekehrt.

21.02.14 Dali

Heute gehen wir das letzte Mal in die Altstadt; essen Gebackenes vom Straßenrand zum Frühstück und besuchen einen kleinen Markt. Die vielen exotischen Früchte sind nicht nur sehr schön anzu-sehen, sie schmecken auch einfach köstlich.

Gegen Mittag leihen wir uns Fahrräder aus und machen eine kleine Fahrradtour entlang des Er Hai Lake´s. Bei einem Picknick beobachten wir, wie Einheimische ihr geerntetes Gemüse in einem Ge-wässer mühsam putzen, um es dann mit einem schwer beladenen Karren auf den Markt zu bringen.

Mehrere Frauen haben ihre Wäsche am See gewaschen. Ohne Seife und nur mit kaltem Wasser wurden die Kleidungsstücke an der Mauer geschrubbt. Für europäische Verhältnisse eigentlich unvorstellbar.

 

Abends sitzen wir im Hostel mit anderen Gästen (Australier, Kanadier, Engländer etc.) um ein Lagerfeuer herum. In Decken gehüllt, bei einer Flasche Bier, unterhalten wir uns die ganze Zeit auf englisch. Einfach schön. Dieser Abend hatte einen stimmungsvollen Ausklang. 

22.02.14

Nach einem letzten leckeren Frühstück im Sonnenschein, startet unser Abflug, mit ein wenig Verspätung, von Dali nach Chengdu. In Chengdu gibt man uns zu verstehen, dass unser Anschlussflug gecancelt ist und wir mit einer anderen Fluggesellschaft zu einer späteren Zeit weiter fliegen würden. Sollte der Rückflug womöglich genauso verlaufen wie der Hinflug? Zu guter Letzt sind wir aber noch rechtzeitig in Shanghai  gelandet und die letzte Etappe ist dann zum Glück ohne weitere Vorkomm-nisse gestartet bzw. pünktlich nach Plan am 23.02.14 um 5.10 Uhr in Frankfurt gelandet.

 

 

Diese  Reise war es wert die  großen Strapazen auf sich zu nehmen. Ich weiß nicht, wie viele Kilo-meter wir zu Fuß und mit dem Bus in der gesamten Zeit zurückgelegt haben. Es war eine ganz be-sondere Erfahrung, vor allem, wenn man sich wie wir ins Hinterland, weit ab von jeglichem Touris-mus und westlicher Zivilisation bewegt und ein Stück „typisches Chinaleben“ mitnehmen darf. Ziel war es zu sehen, wie und wo Fabian dieses Jahr verbringt und in welche Bescheidenheit er sich begibt. Die Hotelzimmer, die wir bezogen haben waren nicht immer sehr sauber und selten gab es heißes Wasser zum Duschen. Ausgestattet waren sie auch sehr spartanisch. Nirgends gab es einen Schrank, wo wir hätten unsere Sachen vernünftig ablegen können. Dennoch hat es uns an nichts gefehlt. Schnell haben wir uns an den Zustand des aus dem Koffer leben gewöhnt. Bemerkenswert war jedoch, dass jedes Zimmer über Fernsehen und Wlan verfügt hat.

 

Wenn es über diese Reise überhaupt etwas Negatives zu erwähnen gibt, dann sicherlich zum Thema  öffentliche Toilettenanlage. Darüber kann man einfach nicht berichten. Es ist ein Zustand der gar nicht geht. Igittigitt… widerlich…. Zum Glück hat Fabian uns vorgewarnt, so dass wir in etwa schon wussten, was uns bevorstand. Es gibt sogar Reisebusse mit „Hockklo“!!!

 

Im Gegensatz hierzu ist die Landschaft  einfach atemberaubend mit ihren hohen Bergen und den reißenden Flüssen. Auch die Farbenpracht und Form der Pflanzen und die hübschen Tempelanlagen kann man nicht in Worte fassen. Man muss es mit eigenen Augen sehen und genießen.

 

 

Wir durften drei Wochen dieses tolle Abenteuer erleben. Danke!!!