Anreise, Ankunft und erste Impressionen aus China

04. + 05. + 06. +07. September 2013

Am 04. September war es dann soweit, die Koffer waren verstaut und es ging los in Richtung Frankfurt.

Am Flughafen angekommen, war die Gruppe der Baumhaus-Freiwilligen schnell gefunden. Einige ehemalige Freiwillige waren auch anwesend. Schon lustig die Personen, die ich seit fast einem Jahr "stalke" im realen Leben zu treffen. 

Ziemlich bald ging es dann auch schon durch die Passkontrolle und der große Abschied kam. 

 

Hm wir haben noch keine Gastgeschenke. Oh der "Duty Free"-Shop hat ja eine ganz wunderbare Auswahl an deutschen Schnäpsen. Underberg wird den Chinesen schon schmecken. 

 

Nachdem das Handgepäck gescannt war, wurde es plötzlich hektisch. Das Gate für unseren Flug war schon gesperrt und wir wurden schon gesucht. Keine Ahnung wie dass passieren konnte?!?!?! Den Flieger haben wir jedoch bekommen. Um 14:36 Uhr sind wir losgeflogen.

 

11 Stunden Flug mit Sitzplatz am Notausgang waren einfach nur genial, der Aufpreis hat sich gelohnt. So viel Beinfreiheit!!!!

Achja es gab technische Probleme ... der Bordshop konnte leider nicht genutzt werden.

 

Gegen sieben Uhr am nächsten Morgen sind wir in Hongkong gelandet. 

Was für ein riesiger Flughafen!!!

Ankunft in Hongkong!!!
Ankunft in Hongkong!!!

Weiter ging es nach Kunming. Jaja die Stadt des ewigen Fühlings!!! Es hat nur geregnet.

In Kunming habe ich dann auch Helen kennengelernt, eine ehemalige Freiwillige, die jetzt ein halbes Jahr verlängert und zufälligerweise in meinem Ort, an meiner Schule lebt.

 

Zusammen mit den Verantwortlichen der chinesischen Partnerorganisation, ging es zu unserem ersten chinesischen Essen.

Es hat super geschmeckt, außer die Mu-Err Pilze. Leider gab es noch keine Hühnerfüße.

Hm lecker Mu-Err Pilze!!!
Hm lecker Mu-Err Pilze!!!

Vor dem Restaurant wartete bereits der Nachtbus, der uns nach Liuku fahren sollte. Ja der Nachtbus, statt Sitzbänken gab es Betten. Drei Reihen zu je vier Hochbetten + fünf Hochbetten am Ende des Busses.

In Kunming sind wir gegen 19 Uhr abgefahren. Im Bus lag ich ganz hinten unten. Da zwei Betten übrig geblieben sind, konnte ich ein zweites Bett mit verwenden und hatte tatsächlich ausreichend Platz in den 1.70m Betten.

Es hat echt stark gewackelt und geknarzt, in Deutschland würde es solche Busse nicht geben.

 

Nach ein paar Stunden Fahrt, hatten wir eine mehrstündige Pause an einer Autobahnraststätte.

Bei Starkregen und nach der Benutzung des ersten chinesischen Hockklos, gab es hier die ersten chinesischen Baozi. Die waren aber leider nicht so gut.

 

Zurück im viel zu warmen, leicht säuerlich riechenden, Nachtbus, wurde weiter geschlafen.

Nach 12 Stunden Fahrt sind wir dann in Liuku, der Verwaltungsgroßgemeinde Nujiangs, eingetroffen und haben ein Hotel bezogen.

Einige Mitfreiwillige haben sich direkt schlafen gelegt. Lysander und ich jedoch, die beide gefühlte 12 von 12 Stunden im Bus geschlafen haben, sind in die Stadt gegangen, um etwas zu frühstücken. Hm, wie wäre es mit Baozi? Lange mussten wir nicht suchen, 7 Baozi für 6 Yuan (0.74 Euro). Zum runterspülen ein halber Liter Coca Cola für 3 Yuan (0.37 Euro). Satt geworden für EINEN Euro.

Im Nachtbus
Im Nachtbus

Am selben Tag sind wir im Bildungsministerium begrüßt worden. Ein Vertreter jedes Ortes, an dem wir arbeiten werden, war auch anwesend. Vor diesem Meeting waren wir natürlich mal wieder groß essen.

Am Samstag Morgen gegen acht Uhr sind wir zu 11 Personen in zwei Fahrzeugen, einem Jeep und einer riesigen VW-Limousine, in Richtung Gongshan aufgebrochen. Gegen 15:45 Uhr sind wir dann auch angekommen. Vorher gab es wieder ein Mittagessen und wir haben einen Zwischenstopp in Puladi eingelegt, um das Gepäck von Merle und Karin, die dort an einer Schule eingesetzt sind, abzusetzen. Puladi liegt ca. eine halbe Stunde von Gongshan entfernt. Von der Schule wurden wir zu einem heißen Wasser eingeladen. Es war heiß.

In Gongshans Hauptgemeinde Ci Kai angekommen, haben wir erst Dina und Jasper an der Grundschule abgesetzt und sind anschliessend zur Gongshan Yi Zhong, meiner Schule, gefahren. Der erste Eindruck der Schule: BAUSTELLE!!! Überall wird gebaut, im Moment ein neues Wohngebäude und ein Bürokomplex. Hier hat sich nun auch endlich unser Wohnungsproblem gelöst. Kurz vor meiner Ausreise aus Deutschland, hat die Regierung Nujiangs beschlossen, dass nur gleichgeschlechtliche Paare in ein Apartement dürfen. Somit hatten Luisa, Lysander und ich ein kleines Problem. Alles hat sich geklärt: Lysander und ich wohnen in einem Apartement und Luisa und Helen. Leider mussten wir jetzt auf die luxuriös ausgestattete Wohnung von Helen verzichten und sind in ein sehr leeres Apartement gezogen. Unsere Wohnung besteht aus drei Räumen, plus Küche und Bad. Als Möbel hatten wir bloß zwei "Betten", einen alten Schreibtisch und zwei Bierbänke. In der komplett leeren Küche haben wir eine Dunstabzugshaube. Den absoluten Luxus haben wir jedoch trotzdem, einen Warmwasser-Boiler!!! Das Kabel reicht zwar nicht bis zur Steckdose, dass lässt sich aber ja ändern. Den Chinesen ist natürlich sofort aufgefallen, dass ich besonders groß bin und haben gefragt ob sie das "Bett" verängern sollen. Da sag ich doch nicht nein. Kurzerhand wurde der Fußteil des Bettes abgesägt, eine Bierbank zerschnitten und beides zusammengeschoben. Sehr aufmerksam. Vielen Dank dafür!!!

Anfahrt im VW
Anfahrt im VW

Koffer im Apartement abgestellt und schon geht es zum nächsten Regierungsessen.

 

Gegessen wurde eigentlich garnicht so viel, eher getrunken. Es gab genügend Bier für alle. 

Angestoßen wurde dann mit jedem der ca. 20 Regierungsangehörigen und Schulleitern. 

Da chinesisches Bier jedoch nur 2,5% Alkoholanteil hat, konnte ich den Abend gut überstehen.

 

Gongshan-Regierungsessen
Gongshan-Regierungsessen

Abends kam es dann zum ersten Strom- und Wasserausfall. Die Wasserversorgung war nach wenigen Stunde wieder aktiv. Auf den Strom mussten wir dann zwei Tage warten.

Da hat es den Strommast aus dem Boden gerissen.
Da hat es den Strommast aus dem Boden gerissen.

Teachers-Day

08. September 2013

Am 10. September ist Teachers-Day in China. In Gongshan wurde dieser bereits am 08. September gefeiert. Alle Lehrer aus Gongshan-County waren gekommen, um sich sehr spannende Reden anzuhören und teilweise eine Auszeichnung zu bekommen. Die Begeisterung im Publikum war "riesig".

Mittags gab es noch ein Essen und wir Freiwilligen haben uns unauffällig entfernt, um dem folgenden Besäufnis zu entkommen.

Das Sofa

09. September 2013

Auf dem Schulhof haben wir heute Jimmy, einen Englisch-Lehrer, getroffen. Er hat uns erzählt, dass wir gegen 17:00 Uhr, ein Sofa bekommen würden.

 

Ziemlich pünktlich klopft es an unserer Tür und 20 Schüler stürmen unsere Wohnung. Immer zwei von ihnen trugen ein Sofaelement. Zusätzlich haben wir auch noch einen Couch-Tisch bekommen.

Die Tibeter-Tanzbar

10. September 2013

In Cikai gibt es mindestens 10 Karaokebars (KTV), unzählige Restaurants und Straßenstände, ein Freibad soll es auch geben. Langweilig wird es also nie.

Heute wurden wir von Helens tibetischen Freunden in eine der beiden Tibeter-Tanzbars eingeladen. Die Tibeterbar lässt sich wohl am ehesten mit einer Disko vergleichen, in der es auch Tanzaufführungen gibt. Es gibt mehrere Sitzecken, an denen man Bier trinken und den Tanzaufführungen zusehen kann. Auf einer Bühne präsentieren dann vier junge, in tibetischen Trachten verkleidete, Männer, traditionell Tänze. Nach den Vorstellungen können die Zuschauer mittanzen.

Und plötzlich verstummt die traditionelle Musik und die fettesten 80er Jahre Techno-Beats ertönen aus den Lautsprechern. 

Hahaha ich mag die Tibeter-Bar, da werden wir auf jeden Fall noch öfters hingehen. Bilder und Videos folgen dann im Laufe des Jahres.

Warmes Wasser!!!

11. September 2013

Wie ich schon erwähnte haben Lysander und ich in unserem WC einen Warmwasserboiler. Dieser funktioniert über Strom aus der Steckdose. Leider war das Kabel zu kurz. Jetzt haben wir ein Verlängerungskabel gekauft und können jetzt warm duschen. Der kalte Winter kann kommen.

Der Kleiderschrank

12. September 2013

Nach über einer Woche, "Aus-dem-Koffer-Leben", haben wir heute Kleiderschränke bekommen. Endlich Ordnung. 

Der Schrank
Der Schrank

Kochen in China

13. September 2013

Da meine Wohnung keine ausgestattete Küche hat, gehen Lysander und ich zum gemeinsamen Kochen zu Luisa und Helen in die Wohnung, die im selben Gebäude wohnen.

In Gongshans Supermärkten gibt es keine frischen Lebensmittel. Gemüse, Obst und Fleisch müssen auf dem Markt gekauft werden. Der Preis ist verhandelbar, könnte man jetzt chinesisch.

Interessanterweise ist selberkochen nicht unbedingt günstiger als ins Restaurant zu gehen, jedoch macht selberkochen mehr Spaß. 

Einmal haben wir gemeinsam mit Sophia, einer Englisch-Lehrerin, gekocht. War echt cool.

Mittags gehen wir meistens in die Schulkantine. Dort gibt es eine Auswahl an ca. sechs verschiedenen Gerichten, die alle mit Reis serviert werden. Das Angebot wechselt täglich. In der Kantine kann man für ca. einen Euro satt werden.

Chinesischer Pilz
Chinesischer Pilz

Hinter der Schule

14. September 2013

Wer zur Yi Zhong kommen möchte, muss eine steilen Weg hochsteigen. Auf halbem Weg gibt es eine Treppe, die ins Grüne führt.

Diese sind wir hochgegangen. Nach unzähligen Stufen, vorbei an einem Wasserlauf ging es immer weiter bergauf. Von oben knallte die Sonne, von unten brannten die Knie. Leider helfen meine orthopädischen Einlagen in dieser bergigen Umgebung überhaupt nicht. Ich hatte schon ganz vergessen, wie sehr meine Knie schmerzen können. Leider musste ich unsere Erkundstour deswegen früher abbrechen. Ich hoffe meine Probleme verfliegen über das Jahr.

Trotz meines frühen Abbruches hatte ich einen super Ausblick über die Stadt und die Natur. Einen chinesischen Friedhof habe ich auch entdeckt.

Die Treppe
Die Treppe

Weitere Berichte aus dem September: Hier