Nach einer ganzen Nacht im Stundenhotel, nehmen wir den Bus nach Jinghong, der Hauptstadt Xishuangbannas, unserem eigentlichen Ziel. Das letzte Stück des Weges dauert noch einmal 1,5 Stunden.

Ich fahre in die Stadt hinein und komme mir vor wie in einer anderen Welt. Lysander erinnert die Stadt an seine Reise nach Thailand. Die Straßenränder sind gesäumt mit Elefantenstatuen, überall wachsen Palmen, die Dächer der Häuser sind reich verziert mit goldenen Symbolen etc.

Angekommen an der Busstation bereue ich direkt, keine kurze Hose mitgenommen zu haben. In Jinghong ist es heiß, 30°C und mehr!!!

Für die nächsten Tage wohnen wir im Mekong River International Youth Hostel. Die Betten im Mehrbettzimmer sind eindeutig zu hart.

Den Rest des Tages erkunden wir die Stadt und essen jede Menge exotische Früchte, wie Maracujas und winzige Melonen.

Heute haben wir uns Fahrräder ausgeliehen, um mit diesen ans Mekong-Ufer zu fahren. Jinghong liegt nämlich am Mekong (Lancang) Fluss. 

Wir verlassen also den schönen Teil Jinghongs und fahren in eines dieser typischen chinesischen Neubaugebiete, riesige Wohnblocks in denen niemand wohnt. 

In der Entfernung können wir eine riesige Bhudda-Statue sehen. In der Hoffnung, dass wenigstens einmal ein vernünftiger Eintrittspreis verlangt wird, machen uns auf den Weg dorthin.

Die vielen Reisebusse am Straßenrand ließen leider auf nichts gutes verhoffen. 

Also sind wir abgedreht und in einen Wald gefahren.

Schon bald haben wir am Wegrand eine stark überwucherte, reich verzierte Treppe entdeckt, die unser Interesse geweckt hat. 

Nachdem wir uns durch das Gestrüpp geschlagen hatten, standen wir vor einer verlassenen Museumsanlage. Die Tür stand offen und so sind wir einfach mal rein gegangen. Einige der austellungsräume waren sogar noch voll mit Austellungsstücken!

Schnell haben wir das Gebäude verlassen und sind weiter in den Dschungel hineingefahren.

Irgendwann haben wir die Fahrräder abgestellt und sind zu Fuß weiter gegangen. So haben wir uns einen Weg zum Mekong-Ufer gesucht, wo wir unsere dampfenden Füße und das erfrischende Nass hielten. Es ist wirklich unglaublich warm in Jinghong!

Dann ging es zurück in die Stadt, mit dem Fahrrd durch die chinesische Rush-Hour, eine interessante Erfahrung.

Abends sind wir in ein Restaurant gegangen, wo wir unser eigenes BBQ zubereiten konnten. Wir haben Fleisch und Gemüse bestellt, dann eine Schale mit glühenden Kohlen bekommen und mussten alles selber zubereiten. Hat echt Spaß gemacht.

Morgen möchten wir Jinghong verlassen und Richtung Baoshan aufbrechen. In der Busstation wird uns leider gesagt, dass für den nächsten Tag alle Busse ausgebucht seien. Man merkt, dass das chinesische Neujahr immer näher rückt und alle Chinesen zu ihren Familien fahren.

Wir kaufen also ein Ticket für übermorgen. 

Nachmittags besuchen wir den Tropical Flower & Plant Garden. Dank abgelaufenem Schülerausweis muss ich nur den halben Eintrittspreis zahlen. 

Der Park ist wirklich schön angelegt mit vielen Wasserflächen, tropischen Pflanzen, Früchten etc. Es gibt eine Palmenallee. Leider war der Park nicht ganz fertig, so dass einige angepriesene Areale noch nicht begehbar waren. 

Der tropische Garten lohnt sich aber auf jeden Fall.

Auf dem Rückweg zum Hostel bekommen wir das Angebot, in einem Film mitzuspielen. Wir sind natürlich total interessiert, da man ja nicht jeden Tag die Möglichkeit bekommt in einem chinesischen Film mitzuspielen. Leider ist der angesetzte Drehtermin erst übermorgen. Sofort gehen wir zurück zur Busstation und versuchen unser Ticket umzubuchen, was leider nicht möglich ist. Schade!!!

Abends gehen wir zu Pizza Hut und bestellen uns zu zweit eine fünf Personen Pizza, mit Käse im Rand und KÄSE-SOßE!!! Nach fünf Monaten das erste Mal wieder Käse zu essen, ist ein unglaublicher Genuss. Es war super geil!!! Fünf Personen wären übrigens niemals satt geworden, vielleicht fünf kleine Dulong-Mädchen, aber keine fünf Deutschen!!!

Der eigentliche Plan für diesen Tag war es nach Baoshan zu fahren, da wir gestern kein Ticket mehr bekommen haben, verbringen wir also noch einen Tag im heißen Jinghong.

Ich mache eine Fototour und gehe dabei auch auf die andere Flusseite, wo ich gestern eine Tempelanlage gesehen habe.

Abends gehen wir mit einem Süd-Koreaner, den wir im Hostel kennengelernt haben, essen.

Plötzlich fängt er an für uns zu singen!!!

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