Unterricht in China

seit dem 09. September 2013

Wie ich schon erwähnte, werde ich das nächste Jahr an der Gongshan Yi Zhong leben und unterrichten. Die Yi Zhong ist die einzige Schule im Gongshan County, die die Schüler bis zum Gāo Kǎo (chinesisches Abitur) unterrichtet. Weitere Informationen über die Schule und die Unterrichtszeiten allgemein, findet ihr hier.

 

Seit dem 09. September darf ich unterrichten. Hierbei übe ich mit den Stufen Junior 1-3 (Klasse 7 -9), 10 Stunden wöchentlich, das "Spoken-English". Die Schüler sind ca. 13- 17 Jahre alt. Mein Unterricht beginnt immer erst um 19:00 Uhr und endet um 20:20 Uhr. Zur Zeit habe ich nur Montags bis Freitags Unterricht, die Schüler müssen aber auch am Wochenende kommen.

Themen wie die Selbstvorstellung, Farben und Tiere sind meist kein Problem. Für viel mehr reichen die Englisch-Kenntnisse der Schüler leider nicht. 

Viele Schüler sind extrem verschüchtert und versinken unter dem Tisch, der Jacke, in ihrem Sitznachbarn, im Vorhang, wenn ich sie direkt anspreche. Häufig weiß ich somit noch nicht, ob die Schüler wirklich nichts verstehen oder einfach nur zu schüchtern sind. 

Dann gibt es aber auch die Schüler, die sich vor die Klasse stellen und ein Lied von Lady Gaga anstimmen.

Grundsätzlich sind die ganzen Schüler extrem süß und brav. So macht der Unterricht Spaß.

Teilweise gibt es dann aber auch die ganz coolen, die aus dem Hintergrund Unruhe stiften, "Fuck" schreien, Spuckrohre benutzen, ihre Schulbücher durch die Klasse werfen und auch sonst keinen Bock auf Englisch haben. 

Hier muss ich dann leider streng werden. Viele Schüler werden von ihren chinesischen Lehrern geschlagen, dass kann ich natürlich nicht unterstützen. Bei mir dürfen sich die "bösen" Schüler z. B. den Rest der Stunde, bäuchlings auf den Boden legen, in der Ecke stehen oder den Rest der Stunde, die Vokabeln etc. an die Tafel schreiben. 

Eine meiner 7. Klassen
Eine meiner 7. Klassen

Der Mid-Autumn-Day (Mondfest)

19. September 2013

Am 19. September war der Mid-Autumn-Day, der zweitwichtigste Feiertag in China. Schon seit unserer Ankunft in China waren die Supermärkte gefüllt mit Mondkuchen. Mondkuchen sind kleine Küchlein die mit verschiedensten Füllungen verkauft werden. So gibt es Mondkuchen mit Hackfleisch-Zucker-, Frucht-, Bohnenpasten-, Esskastanien- und vielen weiteren Füllungen. Einige schmecken gut, andere sind sehr speziell.

Nun war also Mondfest und wir wurden eingeladen, zusammen mit den Senior 3 Schülern (Abiturienten) und deren Lehrern zu feieren.

Mittags haben wir uns mit den Schülern getroffen und sind gemeinsam einaufen gegangen. Jeder der Gäste sollte nämlich etwas kochen und am Abend servieren.

Wir haben versucht möglichst westlich zu kochen und so gab es süße Pfannkuchen, Pommes, Frikadellen und Buttergemüse.

Am Abend haben wir dann zusammen mit Schülern und Lehrern gegessen, Bier getrunken und viel gesungen. Jeder der anwesenden Gäste musste etwas aufführen, Alle meine Entchen und deutscher Gangstar-Rap hat den Chinesen gefallen.

Ein große Kiste mit Hackfleisch-Zucker Mondkuchen haben wir dann auch noch bekommen. Lecker!!!

Es war ein netter Abend und manch ein Lehrer war am späten Abend schon gut abgefüllt.

Kochen mit den Senior 3 Schülern
Kochen mit den Senior 3 Schülern

Bingzhongluo

21. September 2013

Gongshan County grenzt an Tibet.

Wer in Cikai City in den Minibus steigt und ca. eine Stunde in Richtung Tibet fährt, gelangt nach Bingzhongluo. Hier befindet sich die erste Biegung des Nujiang, ein UNESCO Weltkulturerbe.

Heute am 21.09. haben wir uns zusammen mit Helen, Dina, Jasper und Sophia, einer Englisch-Lehrerin der Yi Zhong, auf den Weg nach Bingzhongluo gemacht. 

Schon die Fahrt bot uns atemberaubende Aussichten auf das Nujiang-Tal. Manchmal wurde es auf der Straße ziemlich eng, wenn z. B. ein LKW uns überholte etc.

Den Bus haben wir dann kurz vor Bingzhongluo verlassen, um die erste Biegung des Nujiang zu fotografieren. 

Von nun an ging es zu Fuß weiter, durch den Ort und in die wunderschöne Natur. 

Im Ort wurden wir direkt von einer ehemaligen Lehrerin der Yi Zhong zum Essen am Abend eingeladen.

Außerhalb des Ortes bot sich uns eine sehr idyllische Kulisse, von tropischen Pflanzen, über reißende Gebirgsbäche, hin zu Reisfeldern und kleinen Bauernhöfen. 

Während unserer mehrstündigen Wanderung konnten wir auch eine bhuddistischen Tempel besuchen.

Bei strahlendem Sonnenschein haben wir Mondkuchen am Fluss gegessen und sogar wandernde Chinesen getroffen, eine wahre Rarität. 

Nachmittags sind wir wieder im Ort eingetroffen und haben die Einladung der Lehrerin vom Morgen angenommen.

Von ihr wurden wir zu Yak-Butter-Tee, gedämpften Erdnüssen und Kastanien eingeladen. Natürlich gab es auch wieder Bier. Ich glaube Einladungen ohne Alkohol gibt es hier nicht. 

Unsere Gastgeberin Anni, gehört der tibetischen Minderheit an und ist somit sehr temperamentvoll, trinkfest und überhaupt nicht so schüchtern wie die anderen Chinesen. Wir hatten sehr viel Spaß. Und dann war da natürlich auch noch ihr süßer zwei jähriger Sohn, der uns alle mit seinem Spielzeuggewehr abgeschossen und mit uns angestoßen hat. 

Nach dem Abendessen sind wir wieder zurück nach Cikai gefahren. 

Bingzhongluo hat uns gefallen. Wir werden wieder kommen.

Die erste Biegung des Nujiangs
Die erste Biegung des Nujiangs

Besuch des Fugonger Gentlemen Clubs.

28. - 30. September 2013

Luisa, Lysander, Madina und Jasper sind mehrtägig wandern gegangen, Helen musste unterrichten und ich hatte nichts zu tun. Deswegen beschloss ich zusammen mit Karin und Merle, aus Puladi, nach Fugong zu fahren. Fugong liegt ca. 3 Stunden von Gongshan enfernt und ist eine der vier größeren Städte in Nujiang. 

In Fugong gibt es sechs männliche Freiwillige, deswegen haben sie sich der Fugong Gentlemen Club genannt. 

Als ich ankam, hielt Luca, ein ehemaliger Freiwilliger, der verlängert hat, gerade die Projektübergabe ab.

Später haben wir auf Fugongs großem Platz, mit Chinesen Basketball gespielt.

Abends haben wir das Fugonger Nachtleben ausgetestet. Hier wird wirklich ganz anders gefeiert.

Montagmittag bin ich dann etwas zu spät nach Gongshan aufgebrochen und kam ziemlich abgehetzt im Unterricht an.

Fugong war wirklich cool, ich werde bald wieder kommen.

 

Straße in Fugong
Straße in Fugong