Monatsbericht Nr. 8 – April 2014

Nur noch vier Monate in China. Echt schade wie schnell die Zeit verfliegt. Die neuen Freiwilligen sind bereits ausgewählt und schreiben mir fleißig ihre Fragen. Ich kann mich gut erinnern, wie ich vor einem Jahr ebenfalls die damals aktuellen Freiwilligen „genervt“ habe. Ich habe mich immer wahnsinnig über die Antworten gefreut und konnte gar nicht genug Informationen  in mich aufsaugen.

An meiner Unterrichtssituation hat sich bisher nichts geändert und wird sich wahrscheinlich auch nicht mehr. Der Abschlussprüfungsstress der Schüler ist groß und das Lehrbuch eindeutig wichtiger als das gesprochene Englisch. Finde ich wirklich schade, jedoch auch sehr verständlich. In letzter Zeit setze ich mich häufig in den regulären Englisch-Unterricht meiner Klassen, was ich doch ziemlich interessant finde. Ich verstehe zwar das meiste nicht, da die Lehrerin zu 99% Chinesisch spricht, ich kann jedoch die Lehrmethoden beobachten und mir eventuell etwas abgucken. Mein Unterricht scheint den Schülern jedoch eindeutig besser zu gefallen, denn bei mir schläft nicht die gesamte letzte Reihe.

Nach den Stunden unterhalte ich mich dann häufig  noch mit der Lehrerin, über Unterrichtsmethoden etc.

Mitte des Monats war in Bingzhongluo das Peach-Flower-Festival. Zu diesem Fest wurden wir von der Regierung eingeladen. Wir haben viel gegessen und entspannt. Später wurde dann auch wieder gegessen.

Abends gab es eine traditionelle Tanzvorführung, sehr beeindruckend. Das ganze Fest wurde von Redbull gesponsert.

Die Woche darauf bin ich ins 16 Stunden von Gongshan entfernte Lanping gefahren. Lanping ist die vierte Stadt Nujiangs und der letzte Ort den ich noch nicht besucht hatte. Außerdem wollte ich auch die dort lebenden Freiwilligen mal wieder treffen. Lanping ist total anders als Gongshan. Der Ort wirkt total riesig, aufgrund von sehr breiten Straßen und vielen Hochhäusern. Auch die Menschen sehen ganz anders aus, da dort andere Minderheiten leben. Wir sind gemeinsam gewandert und haben die Abende verbracht. Ich wurde auch auf eine Hochzeit eingeladen. Zu dieser bin ich hingekommen, habe gegessen und bin wieder gegangen. So läuft das in China, mal kurz den Ausländer vorzeigen um zu präsentieren wie unglaublich toll man ist.

Zurück in Gongshan hatten wir wenige Tage später eine Fahrradtour geplant. Wir sind also ins 30km nördlich gelegene Bingzhongluo gefahren und haben uns Fahrräder ausgeliehen. In den nächsten Tag wollten wir die ca. 300km von Bingzhongluo nach Liuku fahren. Es war eine sehr erlebnisreiche Fahrt, die Fahrräder sind beinahe auseinandergefallen, wir wurden von aggressiven Hunden verfolgt und haben am Strand unter einem Felsen geschlafen. Nach drei Tagen sind wir in Liuku angekommen.

Bevor ich nach China gekommen bin, habe ich mir eigentlich keine großen Ziele gesetzt. Ich wollte möglichst viel Chinesisch lernen und viel Spaß beim Unterrichten haben. Möglichst viel Sprache gelernt habe ich leider noch nicht, hoffe aber dass das noch besser wird. Einige Freiwillige haben schon so viel gelernt, dass kann ich doch auch. Beim Unterrichten habe ich jedes Mal sehr viel Spaß. Die Schüler sind einfach super, ich werde sie definitiv vermissen.