Weihnachten in Nujiang

24. Dezember 2013

Weihnachten wird in China grundsätzlich nicht gefeiert.

Im Nujiang-Tal stehen die einzigen Kirchen Chinas, so ist die Lisu-Minderheit evangelisch missioniert und auch die Tibeter sind katholisch. Diese Minderheiten gehen also auch zu Weihnachten in die Kirche.

Weihnachststimmung kam hier nicht auf, das Wetter ist einfach zu gut. Wenn es mich in Deutschland nervt, dass zum x-ten Mal "Last Christmas" im Radio lief, so habe ich es hier fast vermisst. In einem Restaurant stand sogar einen halben lang ein geschmückter künstlicher Weihnachtsbaum. Von einer Schülerin habe ich einen Beutel mit Geschenken bekommen. Ich habe mich sehr gefreut.

 

Weihnachten im großen Dorf

23. - 28. Dezember 2013

Weihnachten wird in China nicht gefeiert, egal.

Alle Freiwilligen im Nujiang-Tal haben sich in DaLi getroffen, um gemeinsam dieses Fest zu feiern.

Im Vorfeld hatte Lysander, auf einem Berg bei Gongshan, einen Nadelbaum gefällt.

Dieser fuhr dann über Liuku, bis nach Dali mit im Bus.

Die Fahrt von Liuku nach Dali-Neustadt, der 1,5 Millionen-Stadt Xiaguan, dauerte ca. fünf Stunden. Angekommen in Xiaguan wurden wir direkt von Minibusfahrern etc. umlagert, die uns zu stark überteuerten Preisen in die Altstadt fahren wollten. Ein Beispielpreis für die ca. 30 minütige Fahrt war 80 Yuan, im Linienbus haben wir dann 1,5 Yuan bezahlt.

Nachmittags angekommen, haben wir noch die schön restaurierte Altstadt besichtigt. Die Dächer waren typisch chinesisch gebogen, mit detaillierten Holzschnitzereien verziert und mit chinesischen Lampen geschmückt. Hier kam schon Urlaubsstimmung auf. 

Getrübt wurde die Atmosphäre bloß von den großen Massen an chinesischen und westlichen Touristen.

Am Weihnachtstag sind Lysander und ich vormittags nach Xiaguan gefahren um dort im Walmart-Supermarkt, dass westliche Sortiment zu begutachten. Ausgestattet mit Kinderschokolade und chinesischem Eistee, der in Gongshan wesentlich teurer ist, sind wir zurück in die Altstadt gedüst.

Mittags haben wir mit allen Freiwilligen gemeinsam auf der "Foreigner Street" gespeist. Pizza mit KÄÄÄSE!!! Unglaublich, wie gut diese geschmeckt hat, vor allem der Käse.

Anschließend ging es in die "Bakery 88", eine deutsche Konditorei ^^. Hier konnte ich auf deutsch ein Stück Weihnachtsstollen bestellen.

Später habe ich mit einem Großteil von #teamlanping die Stadtmauer erklommen und einen herlichen Ausblick über die Stadt genossen. 

Abends haben wir den Weihnachtsbaum geschmückt, Glühwein gekocht, Weihnachtslieder gesungen und anschließen Wichtelgeschenke übergeben.

Nach der Bescherung sind wir zurück in die Stadt gegangen, wo die verrückten Chinesen eine Sprühschnee-Schlacht angezettelt hatten. Als Ausländer hat man die gesamte Ladung ins Gesicht, die Augen, bekommen. Der Abend war sehr schön, nicht sehr besinnlich aber interessant. Die nächsten beiden Tage waren nicht so toll, da ich meine stark entzündeten Augen kaum öffnen konnte und somit einige Aktivitäten nicht mitmachen konnte. Leidensgenossin Julia war eine gute Unterstützung, als wir "weinend" im Bett lagen, während die anderen eine Fahrrad-Tour um den Erhai-See gemacht haben. Nachmittags haben wir uns dann aus dem Bett gequält und sind in die Neustadt gefahren, wo wir uns unglaublich häßliche Sonnenbrillen gekauft haben, um die Augen wenigstens etwas länger als 20 Sekunden öffnen zu können. Meine Augen waren übrigens eine Woche später immernoch rot!!! Es hat trotzdem Spaß gemacht.

Am nächsten Morgen wollten Lysander und ich eine Moped-Tour um den Erhai-See machen, da man für Elektro-Roller in China keinen Führerschein braucht. Die Reichweite der Batterie von ca. 1,5 Stunden hat uns nicht überzeugt und so sind wir stattdessen nach Xiaguan gefahren, um diese große Stadt zu erkunden. Wir sind einfach in einen Bus gestiegen und bis zur Endhaltestelle mitgefahren. Am Ende standen wir in einem Neubaugebiet, welches ziemlich ausgestorben wirkte. Es gab riesige Straßen, auf denen kaum ein Auto fuhr. Sehr einladend sah ein riesiges Kaufhaus aus. Beim Betreten des Gebäudes wurde die Situation sehr seltsam, am Eingang saß einsam ein Sicherheitsbeamter und es spielte typische Kaufhausmusik. Es gab fünf Stockwerke und jede Menge Geschäfte, überwiegend jedoch Möbelgeschäfte. Etwas fehlte jedoch, etwas eigentlich ziemlich wichtiges, die Kunden. Lysander und ich waren vermutlich die einzigen Kunden im ganzen Gebäude. Als wir uns etwas interessiert ein rundes Bett ansahen, stürmten plötzlich von allen Seiten die Verkäufer auf uns zu! Sehr erstaunt verließen wir die Mall.

An unserem letzten ganzen Tag in Dali sind wir mit Pferden in die Berge geritten und hatten eine super Aussicht auf die Berge, den Erhai-See etc.

Um acht Uhr am nächsten Morgen bin ich in den Bus nach Liuku gestiegen. Mein Plan war es bis nach Fugong zu kommen und erst am nächsten Tag weiter nach Gongshan zu fahren. In Liuku angekommen, stand gerade der letzte Bus nach Gongshan abfahrbereit am Busbahnhof. Ohne viel zu überlegen, bin ich in diesen eigestiegen. Nach insgesamt 14 Stunde im Bus bin ich Abends extrem erschöpft in Gongshan angekommen.

Weihnachten fernab der Heimat, eine sehr interessante Erfahrung.

Weihnachststollen in China. Leider ohne Marzipan.
Weihnachststollen in China. Leider ohne Marzipan.